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Förderstopp für berufsbezogene Deutschkurse gefährdet Erfolgsmodell

Überraschend hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) den Trägern berufsbezogener Deutschkurse letzte Woche mitgeteilt, dass ab dem 1. April 2014 keine weiteren Förderanträge für dieses Jahr mehr bewilligt werden können, weil das Programm besser angenommen werde, als geplant. ver.di fordert die Landesregierung Baden Württemberg auf, sich beim Bund dafür einzusetzen, das Programm zu den bisherigen Bedingungen fortzusetzen.

„Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Beteiligten“, so Leni Breymaier, Landesbezirksleiterin von ver.di Baden-Württemberg: „In einem Atemzug wird den Trägern der Kurse bescheinigt, dass sie gute und erfolgreiche Angebote machen und damit quasi selbst schuld sind, dass deswegen in diesem Jahr keine weiteren Bewilligungen nach dem Programm erteilt werden.“ Das Programm wurde und wird vom BAMF weiter beworben, erst auf Nachfrage erfahren Interessenten, dass es mindestens ein dreiviertel Jahr keine neuen Kurse gibt. (http://www.bamf.de/DE/Willkommen/DeutschLernen/DeutschBeruf/deutschberuf-node.html)

Menschen mit Migrationshintergrund, die sich für Kurse in der zweiten Jahreshälfte anmelden wollten, um schnell einen Arbeitsplatz zu finden oder um ihre Deutschkenntnisse im Bezug auf ihre Arbeit zu verbessern und dafür zum Teil auch schon die Zusagen ihrer Arbeitgeber haben, die Kursteilnahme durch eine entsprechende Freistellung zu unterstützen, werden vor den Kopf gestoßen; ihre berufliche Integration wird durch den Förderstopp deutlich erschwert.

Gerade hier in Baden-Württemberg ist das Programm auch von vielen Firmen unterstützt worden und hat dadurch neben Sozialleistungsempfängern auch die Förderbedarfe berufstätiger Menschen mit Migrationshintergrund erreicht. Damit ist das Programm auch für das Land Baden-Württemberg ein Erfolg, an dessen Fortführung die Landesregierung ein Interesse haben muss.

Auch die Beschäftigten und die Honorarkräfte der betroffenen Träger, in Baden-Württemberg insbesondere die DAA, sind ratlos. Da das Programm auf das ganze Jahr ausgelegt war, durften sie davon ausgehen, über das ganze Jahr verteilt entsprechende Kurse zu geben.

Hanna Binder, Landesfachbereichsleiterin Bildung, Wissenschaft und Forschung bei ver.di Baden-Württemberg: „Im Moment ist noch unklar, wie sich der Wegfall geplanter Kurse auf die einzelnen Lehrenden auswirkt, dass es in diesem Bereich weniger Arbeit geben wird, ist aber sicher, wenn es bei dem Förderstopp bleibt.“

Kontakt: Hanna Binder 0151 12071303


Quelle: Pressemeldung des ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Landesbezirk Baden-Württemberg, 10. April 2014


Schlagworte zu diesem Beitrag: Ausbildung, Freiberufler/Selbstständige
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 10.04.2014