Grundsätzliches zur Weiterbildung

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Gesamtbericht zum „Weiterbildungsverhalten in Deutschland“ veröffentlicht

Die Ergebnisse von 2012 weisen eine besonders hohe Weiterbildungsbeteiligung in Deutschland von durchschnittlich 49 Prozent aus. Doch die jetzt vorliegenden Gesamtergebnisse versuchen, dieses Ergebnis differenzierter zu durchleuchten. Dabei stellen sie ein weiteres Mal fest, dass die Weiterbildungsbeteiligung besonders stark mit soziodemografischen Merkmalen verknüpft ist. Die Schere zwischen denen, die regelmäßig und im Untersuchungszeitraum verstärkt an Weiterbildung teilnahmen, und denen, die selten oder nie teilnehmen, hat sich im Untersuchungszeitraum nicht geschlossen. Josef Schrader vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung kommt in seiner Einleitung zu folgendem Ergebnis:

„Der AES belegt für alle europäischen Länder einen Zusammenhang zwischen soziodemografischen Merkmalen Erwachsener und ihrer (Nicht-)Teilnahme am Lebenslangen Lernen. Aus den Daten des BSW wissen wir zudem, welche dieser Merkmale (in Deutschland) bedeutsam bleiben (z.B. die Bildungsabschlüsse) und welche an Bedeutung verlieren (z.B. das kalendarische Alter). Darüber hinaus macht der AES – trotz methodischer Einschränkungen – deutlich, dass solche Zusammenhänge in den europäischen Ländern unterschiedlich stark ausgeprägt sind.

Solche Befunde können aus meiner Sicht den Ausgangspunkt für weiterführende Fragen einer an Evidenzen interessierten Bildungspolitik und Bildungspraxis bilden. Welche politischen und institutionellen Bedingungen erklären diese Differenzen zwischen unterschiedlichen europäischen Ländern? Welche Rolle spielen die Entscheidungen der Bildungspolitik? Wie bedeutsam sind unterschiedliche Formen der Finanzierung zwischen individueller und staatlicher Verantwortung einerseits und betrieblichem Kalkül andererseits? Wie bedeutsam sind die organisationalen Strukturen von Weiterbildungssystemen? Welchen Einfluss hat die Professionalität des Personals?“


Er fordert daher weitergehende Sekundäranalysen der Bildungsforschung, um „die Befunde der Bildungsberichterstattung und der Bildungsforschung auf eine Art und Weise an Politik und Praxis zu vermitteln, die sicherstellt, dass die Rationalisierung von Handlungen und Entscheidungen angemessen unterstützt wird.“


Die jetzt vorliegende Studie befasst sich umfassend mit Themen wie
  • den Strukturen und einzelnen Bereichen der Weiterbildung

  • subjektiven Einstellungen, die Einfluss auf die Weiterbildungsteilnahme haben

  • unterschiedlichen Formen des Lernens im Erwachsenenalter

  • der Einordnung der Ergebnisse im Vergleich mit anderen europäischen Staaten.


Sie können die Studie hier als pdf-Datei herunterladen.


Schlagworte zu diesem Beitrag: Weiterbildung
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 27.11.2013