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Bilanz nach drei Jahren Bildungsscheck in Nordrhein-Westfalen: Schon mehr als 220.000 Weiterbildungen realisiert

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann: „Erfolgsmodell für die berufliche Weiterbildung"

Drei Jahre nach Einführung des Bildungsschecks in Nordrhein-Westfalen hat Arbeitsminister Karl-Josef Laumann Bilanz gezogen. Danach haben seit 2006 schon mehr als 220.000 Menschen mit Hilfe des Bildungsschecks an einer beruflichen Weiterbildung teilgenommen.

„Dabei freut es mich besonders, dass dies zum großen Teil Menschen sind, die seit vielen Jahren keine berufliche Weiterbildung mehr gemacht hatten. Außerdem haben wir überdurchschnittlich viele Frauen zu einer Weiterbildung angeregt und vielen Unternehmen einen Anstoß gegeben, künftig noch mehr auf Weiterbildung zu setzen. Ich bin wirklich stolz darauf, dass sich der Bildungsscheck zu solch einem Erfolgsmodell entwickelt hat.“ Das sagte Minister Laumann am 4. August 2009 in Düsseldorf zur Vorstellung einer Broschüre zu drei Jahren Bildungsscheck in Nordrhein-Westfalen.

Darin werden anhand von Praxisbeispielen die Erfahrungen mit dem Bildungsscheck und der Erfolg des Instrumentes dargestellt (siehe Anhang). Neben Nutzerinnen und Nutzern kommen die Bildungsscheckberatungsstellen genauso zu Wort wie die Weiterbildungsanbieter, außerdem Experten von Bund und Land sowie Vertreter von Handwerk und Unternehmen.

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – so der Minister weiter – hätten viele Beschäftigte wie auch Firmenchefs erkannt, dass berufliche Weiterbildung Jobs sichern und Firmen wettbewerbsfähig halten kann. Das unbürokratische und gerade deshalb so erfolgreiche nordrhein-westfälische Modell habe bereits in anderen Bundesländern (zum Beispiel Hessen) wie auch auf Bundesebene Nachahmer gefunden.

Einige Zahlen:
  • 45 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer des Bildungsschecks haben in den letzten fünf Jahren an keiner Weiterbildung teilgenommen. Der Bildungsscheck erreicht also diejenigen, die Weiterbildung besonders gut gebrauchen können.

  • 71 Prozent der Einzelpersonen, die einen Bildungsscheck beantragen, sind Frauen. Dies ist besonders bemerkenswert, weil in der beruflichen Weiterbildung Frauen sonst unterrepräsentiert sind.

  • Fast 90 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer geben an, dass der Bildungsscheck zusätzliche Weiterbildungsanstrengungen angeregt habe. Der Bildungsscheck hat also eine Anschubfunktion.

  • Fast 70 Prozent der Betriebe, die den Bildungsscheck nutzen, haben weniger als 50 Beschäftigte. Erreicht werden also vor allem kleine Unternehmen, die sonst bei der Weiterbildung eher zurückhaltend sind.

  • Von Anfang 2006 bis Ende 2008 wurden rund 66 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds für den Bildungsscheck ausgegeben.
Zielgruppe und Förderhöhe: Der Anfang 2006 vom nordrhein-westfälischen Arbeitsministerium eingeführte Bildungsscheck wendet sich an Beschäftigte in Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten sowie an Existenzgründerinnen und -gründer in den ersten fünf Jahren und an Berufsrückkehrende. Gefördert werden 50 Prozent der Weiterbildungsausgaben – mit bis zu 500 Euro pro Person.

Verfahren: Betriebe, die den Bildungsscheck für ihre Mitarbeiter beantragen, Beschäftigte oder Berufsrückkehrende müssen sich vor Erhalt des Bildungsschecks in einer der über 220 nordrhein-westfälischen Beratungsstellen beraten lassen. Danach erhält der Beratene den Bildungsscheck und kann ihn unmittelbar bei einem Weiterbildungsanbieter einlösen. Das Verfahren ist einfach und unbürokratisch, es muss kein Antrag gestellt werden.

Weitere Infos: Die kostenlose Broschüre „Bildungsscheck Nordrhein-Westfalen“ kann beim nordrhein-westfälischen Arbeitsministerium bestellt werden und steht auch zum Download zur Verfügung. Bestellungen und weitere Infos zum Bildungsscheck unter: www.bildungsscheck.nrw.de


Quelle: Pressemitteilung des Arbeitsministeriums NRW vom 4. Juli 2009


Schlagworte zu diesem Beitrag: Bildungsgutschein, Berufliche Weiterbildung, Lebenslanges Lernen
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 12.08.2009