Newsletter-Archiv

Zurück zur Übersicht

.info netzwerk-weiterbildung 03/09

*******************************************************************
.info netzwerk-weiterbildung 03/09
*******************************************************************


Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen,

Gute Arbeit - Gute Weiterbildung. Unter diesem Titel veranstaltete die AG Bildung und Forschung der SPD-Bundestagsfraktion am 3. Juni einen Workshop, der sich mit den Arbeitsbedingungen der Beschaeftigten in der Weiterbildung befasste. Dabei wurde klar, dass es eine qualitativ hochwertige Weiterbildung nicht zum Discounttarif geben kann.

"Wenn man das Ziel des lebenslangen Lernens und einer qualitativen systematischen Weiterbildung ernst nimmt, dann kann dies so nicht bleiben. Die SPD-Bundestagsfraktion unterstuetzt die Gewerkschaften in ihren tariflichen Bemuehungen um einheitliche Rahmenbedingungen fuer die Weiterbildnerinnen und Weiterbildner, die eine hinreichende Verguetung und soziale Absicherung und so auch eine qualitative Weiterbildung sicherstellen. Wenn und wo noetig wollen wir notfalls mit zusaetzlichen gesetzlichen Massnahmen einen notwendigen Mindeststandard sichern. Denn eine gute, qualitative Weiterbildung kann es nicht zum Discounttarif geben", so die SPD in ihrer Presseerklaerung zum Workshop.

Der Antrag zur Allgemeinverbindlichkeit des Branchentarifvertrag Weiterbildung ist inzwischen beim Arbeitsministerium gestellt worden. Die AG Bildung und Forschung erwartet die rasche Allgemeinverbindlichkeitserklaerung des Branchentarifvertrags in der Weiterbildung, um weiteres Lohndumping im Foerderbereich der Bundesagentur fuer Arbeit (BA) zu verhindern.

Bei der im Bereich der durch die Bundesagentur fuer Arbeit gefoerderten Weiterbildung weist der aktuelle Trend weiter steigende Teilnehmerzahlen aus. Die durchschnittliche Teilnehmerzahl bei der Foerderung der beruflichen Weiterbildung lag im Mai 2009 bei 198.643 TeilnehmerInnen. Das sind 40,3% mehr als im Monat Mai 2008. Inwieweit diese Zahlen eine wirkliche Trendwende in der Foerderpolitik der BA andeuten oder der moeglichen Nutzung von Weiterbildungsmassnahmen im Rahmen der Kurzarbeit geschuldet sind, laesst sich gegenwaertig nicht sagen. Zwar rufen Kammern, Unternehmerverbaende, Gewerkschaften und die BA dazu auf, Kurzarbeit fuer die betriebliche Weiterbildung zu nutzen. In welchem Rahmen und mit welchen Massnahmen dies geschieht, ist nicht bekannt.

Das zweite Halbjahr 2009 wird zeigen, ob die positive Entwicklung der Vorwahlzeit geschuldet ist und im Herbst wie alle Blumen verbluehen wird oder ob dem Aufruf zum Lebenslangen Lernen endlich auch Taten der politisch Verantwortlichen im Lande folgen werden. Denn fuer gute Arbeitsbedingungen und fuer gute Weiterbildung zu streiten, darf nicht auf Wahlkampfzeiten beschraenkt bleiben.


Weitere Inhalte:

1. Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR)
2. Aeltere und KMU - eine brisante Mischung fuer betriebliche Weiterbildung
3. Neue ESF-Sozialpartner-Richtlinie staerkt der beruflichen Weiterbildung den Ruecken
4. Termine
5. Impressum
6. .info Netzwerk-Weiterbildung abonnieren und kuendigen


*******************************************************************
1. Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR)
*******************************************************************
Der erste Entwurf und was in ihm steckt - Chancen und Risiken aus gewerkschaftlicher Sicht

Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) ist inzwischen auf den Weg gebracht. In einer 24-seitigen Broschuere beurteilt der DGB den Entwurf aus gewerkschaftlicher Sicht. Mit dem "Diskussionsvorschlag eines Deutschen Qualifikationsrahmens fuer lebenslanges Lernen" liegt nun nach gut zweijaehriger Debatte seit Februar 2009 ein Zwischenstand vor, auf den sich alle Akteure einigten. Was im DQR steckt, welche Streitpunkte offen blieben, welche kritischen Entscheidungen im Verlauf dieses Jahres anstehen und wie sich der DGB dazu positioniert, darueber berichtet die Broschuere.

Die Broschuere: "Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR), Chancen und Risiken aus gewerkschaftlicher Sicht, DGB Mai 2009" koennen Sie auf der Seite zum Lebenslangen Lernen als pdf-Datei herunterladen.

*******************************************************************
2. Aeltere und KMU - eine brisante Mischung fuer betriebliche Weiterbildung
*******************************************************************
Die Forscher des Instituts fuer Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nuernberg, Lutz Bellmann und Ute Leber, haben festgestellt, aeltere Beschaeftigte, die in KMU beschaeftigt sind, ein doppeltes 'Risiko' haben. Risiko insofern, dass ihre Chance an Weiterbildung teilzunehmen doppelt eingeschraenkt ist. Die Forscher Bellmann und Leber erlaeutern im Interview mit dem Bonner wap-Korrespondenten, Ulrich Degen, die empirischen Befunde fuer die Gruende der geringen Weiterbildungsbeteiligung beider Gruppen. Ausserdem gehen sie auf die Moeglichkeiten der Erhoehung der Weiterbildungsbeteiligung ein.

Sie koennen das vollstaendige Interview mit Bellmann und Leber auf der Seite Berufliche Weiterbildung nachlesen.

*******************************************************************
3. Neue ESF-Sozialpartner-Richtlinie staerkt der beruflichen Weiterbildung den Ruecken
*******************************************************************
Mit 140 Millionen Euro foerdern das Bundesministerium fuer Arbeit und Soziales (BMAS) und der Europaeische Sozialfonds (ESF) in den naechsten Jahren die Weiterbildung von Beschaeftigten. Ziel der neuen Sozialpartnerrichtlinie ist es, die Anpassungs- und Wettbewerbsfaehigkeit der Betriebe zu staerken und die Beschaeftigungsfaehigkeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu erhoehen.

Unternehmen und Beschaeftigte stehen vor der stetigen Herausforderung, berufliche Faehigkeiten bestaendig an die sich wandelnden Anforderungen anzupassen. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, schnelleren technologischen Veraenderungsprozessen und einer zunehmenden Internationalisierung traegt die kontinuierliche Weiterentwicklung der fachlichen, methodischen, sozialen und personalen Kompetenzen zur Beschaeftigungsfaehigkeit der Belegschaften und der Innovationsfaehigkeit der Unternehmen entscheidend bei.

Weitere Informationen zur ESF-Sozialpartner-Richtlinie finden Sie auf der Seite Berufliche Weiterbildung .

*******************************************************************
4. Termine
*******************************************************************
Deutscher Qualifikationsrahmen - Was er ist und welche Chancen und Risiken er birgt

Die EU hat das Ziel vorgegeben, die Union bis 2010 zum "wettbewerbsfaehigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsrum in der Welt" zu machen - ein Ziel, das Gewerkschaften kritisch sehen, weil es zu einem Europa der Konkurrenz und Ausgrenzung fuehrt.

Die Mitgliedsstaaten haben sich in diesem Kontext verstaendigt, in allen Bildungsfragen staerker zusammenzuarbeiten, mit Konzepten und Instrumenten, die sperrige Namen tragen wie Europaeischer Qualifikationsrahmen (EQR), Europaeisches Leistungspunktesystem in der Beruflichen Bildung (ECVET), und Qualitaetssicherung in der Beruflichen Bildung (EQARF).

Aktuell wird auf nationaler Ebene der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) entwickelt. Auf acht Niveaus sollen Qualifikationen ueber die Beschreibung von Wissen, Fertigkeiten, Sozial- und Selbstkompetenz zugeordnet werden. In vier Taetigkeitsfeldern sollen bis zum Ende des Jahres exemplarische Zuordnungen erarbeitet werden. Dies sind Metall und Elektro, Handel, IT und Gesundheit.

Wir muessen davon ausgehen, dass der NQR das deutsche Bildungs- und Berufsbildungssystem beeinflussen wird. Darin liegen Chancen und Risiken.

Wir moechten Betriebs- und Personalraete und Interessierte ueber den Stand der Debatte informieren und moegliche Auswirkungen diskutieren.

An folgenden Orten und Terminen fuehrt das DGB Bildungswerk Bund Veranstaltungen zum DQR durch:

Duesseldorf: Donnerstag, 18. Juni 2009
Hamburg: Montag, 22. Juni 2009
Berlin: Donnerstag, 25. Juni 2009
Stuttgart: Donnerstag, 2. Juli 2009

Weitere Informationen zur Fachtagung finden Sie auf der Seite Ueberregionale Termine .

*******************************************************************
5. Impressum
*******************************************************************
Herausgeber
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Landesbezirk Niedersachsen Bremen
Projekt Netzwerk Weiterbildung
Brigitte Schuett
Landesfachbereichsleiterin
Bildung Wissenschaft Forschung
Goseriede 10
30159 Hannover

Redaktion: Peter Schulz-Oberschelp
mail to: mailto:mail@netzwerk-weiterbildung.info

*******************************************************************
6. .info netzwerk-weiterbildung abonnieren und kuendigen
*******************************************************************
Das .info netzwerk-weiterbildung ist ein kostenloser Service fuer die Beschaeftigten in der Fort- und Weiterbildungsbranche. Wenn sie in den Verteiler aufgenommen werden wollen oder wenn sie in Zukunft dieses Info nicht mehr zugeschickt bekommen wollen gehen sie bitte auf die Internet-Seite oder schicken sie eine e-mail an mailto:info@netzwerk-weiterbildung.info


Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 09.06.2009