Newsletter-Archiv

Zurück zur Übersicht

.info netzwerk-weiterbildung 08/06

*******************************************************************
.info netzwerk-weiterbildung 08/06
*******************************************************************

Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen,

dass der Bildungsgipfel im Oktober konkrete Schritte fuer mehr und bessere Bildung und Weiterbildung beschliessen wuerde, hatte kaum jemand erwartet. Die kargen Ergebnisse haben die Pessimisten in ihren Erwartungen bestaetigt. Von diesem Bildungsgipfel sind keine nachhaltigen Impulse fuer mehr Bildung und Weiterbildung ausgegangen. Wir haben die Ergebnisse und einige interessante Stellungnahmen zum Bildungsgipfel zusammengestellt.

Die Volkshochschulen haben im November einen neuen Rekord vermeldet. Rund neun Millionen Menschen besuchten im Jahr 2007 eine Veranstaltung an einer der rund 1.000 deutschen Volkshochschulen. Das hoert sich gut an. Nicht so gut ist die zweite Meldung der Volkshochschulen. Auch hier zieht sich der Staat zunehmend aus der Finanzierung zurueck. Erstmals haben die Teilnehmerentgelte ueber den Zuschuessen von Kommunen und Laendern gelegen. Nach Ansicht der Volkshochschulen ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Denn was die Statistik nicht zeige, sei die Tatsache, dass die Teilnahme an Weiterbildung immer haeufiger am schmalen Geldbeutel scheitere. Bleibt zu hoffen, dass die gerade gestartete Bildungspraemie von den Verwaltern der klammen Laenderhaushalte nicht zum Anlass genommen wird, weitere Kuerzungen vorzunehmen.

Und wie entwickelt sich die betriebliche Weiterbildung? An Anrufen, im wirtschaftlichen Abschwung verstaerkt in Qualifizierung und Weiterbildung zu investieren, mangelt es nicht. Zugleich schafft es die Bundesagentur fuer Arbeit nicht, die Mittel fuer das Sonderprogramm WeGebAU auszuschoepfen, einer mit 5 Millionen Euro ausgestatteten Werbekampagne zum Trotz. Die Betriebe rufen die Mittel einfach nicht ab. Denn an Werbung und Weiterbildung wird haeufig zuerst gespart, wenn der Laden nicht mehr richtig brummt.

Fuer die Bundesagentur fuer Arbeit wird 2009, was die berufliche Weiterbildung angeht, zum Jahr der Entscheidung. Sinkende Einnahmen durch staatlich verordnete Beitragsrueckgaenge, dabei steigende Ausgaben bei steigender Arbeitslosigkeit. Da ist es verlockend, ebenfalls in der Weiterbildung zu sparen. Denn das liegt im Ermessen der Agentur. Wenn sie ihre gegenwaertige Geschaeftspolitik konsequent fortfuehrt, nach der Weiterbildung nur nuetzlich ist, wenn sie unmittelbar in Arbeit fuehrt, wird 2009 kein gutes Jahr fuer die Weiterbildung. Um Arbeit zu bekommen, bedarf es einer unmittelbaren Nachfrage nach Arbeit. Die geht gerade zurueck. Wer die Betriebe aufruft, im wirtschaftlichen Abschwung verstaerkt auf Weiterbildung zu setzen, sollte die Bundesagentur ebenfalls zu verstaerkten Anstrengungen in diesem Bereich verpflichten.

Einen 500 Milliarden Rettungsschirm fuer mehr und bessere Bildung und Weiterbildung wird es wohl so schnell nicht geben.


Weitere Inhalte:
1. Aufstieg durch Bildung. Die Qualifizierungsinitiative fuer Deutschland
2. Notstand: Weiterbildung in Deutschland - Wir brauchen mehr oeffentliche Verantwortung
3. Innovative Weiterbildungsmethode fuer Un- und Angelernte
4. Termine
5. Impressum
6. .info netzwerk-weiterbildung abonnieren und kuendigen

*******************************************************************
1. Aufstieg durch Bildung. Die Qualifizierungsinitiative fuer Deutschland
*******************************************************************
Der nationale Bildungsgipfel hat Ende Oktober getagt - und nach Ansicht vieler Bildungsexperten wenig zustande gebracht. Der Abschnitt zur Weiterbildung faellt besonders kurz aus. Die Bundesagentur fuer Arbeit soll ihre Anstrengungen verstaerken - nachdem sie zuvor die Mittel seit 2000 um ca. 70 % gekuerzt hat. Wie viel mehr soll es denn sein, diese Frage beantwortet die Erklaerung nicht.

Auffaellig ist, dass die allgemeine und politische Weiterbildung unerwaehnt bleibt. Weiterbildung verkuemmert zur beruflichen Weiterbildung und die zur Qualifizierung und damit platten Anpassung an neue Arbeitsbedingungen. Nach der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung sollte die Weiterbildung zur vierten Saeule des Bildungssystems ausgebaut werden. Mit diesem Programm wird das nicht gelingen.

Sie finden die vollstaendige Erklaerung zum Bildungsgipfel auf der Seite Lebenslanges Lernen
http://www.netzwerk-weiterbildung.info/weiterbildung_lebenslang.php3 als pdf-Datei.

*******************************************************************
2. Notstand: Weiterbildung in Deutschland - Wir brauchen mehr oeffentliche
Verantwortung
*******************************************************************
Die gewerkschaftliche Initiative "Bundesregelungen fuer die Weiterbildung" hat zu Beginn des Jahres 2000 erstmals ihre Vorschlaege zur Gestaltung eines zukunftsfaehigen Weiterbildungssystems in Deutschland vorgestellt. Unsere Ideen schienen uns geeignet, die immer deutlicher werdende Luecke zwischen den wachsenden Weitebildungsanforderungen und der Weiterbildungsrealitaet zu schliessen. Acht Jahre spaeter, nach zwei hochtrabenden, aber nicht eingeloesten Koalitionsvereinbarungen deutscher Bundesregierungen zum Ausbau der Weiterbildung sowie einer bildungsfeindlichen Foederalismusreform, stellen wir fest, dass Deutschland im internationalen Vergleich eine beschaemend nachrangige Position einnimmt. Weiterbildung verschaerft die soziale Selektion. Das System ist finanziell und konzeptionell nicht zukunftsfaehig und wird zur Innovations- und Wachstumsbremse.

Die gewerkschaftliche Initiative meldet sich aus diesen Gruenden erneut zu Wort. Wir fordern die Bundesregierung und den deutschen Bundestag auf, Bundesregelungen fuer die Entwicklung eines leistungsfaehigen Weiterbildungssystems zu beschliessen.

Sie finden die vollstaendige Broschuere der gewerkschaftlichen Initiative "Bundesregelungen fuer die Weiterbildung" auf der Seite Grundsaetzliches zur Weiterbildung http://www.netzwerk-weiterbildung.info/grundsaetze.php als pdf-Datei.

*******************************************************************
3. Innovative Weiterbildungsmethode fuer Un- und Angelernte
*******************************************************************
Alle fordern verstaerkte Anstrengungen in die betriebliche Weiterbildung. Doch gerade un- und angelernte Beschaeftigte, die fuer den Erhalt ihrer Beschaeftigungsfaehigkeit besonders auf Weiterbildungsangebote angewiesen sind, nehmen selten an betrieblichen Weiterbildungsmassnahmen teil.

Die AgenturQ hat zusammen mit dem Institut fuer Technik und Bildung der Universitaet Bremen und der PH Heidelberg ein innovatives Weiterbildungskonzept fuer Un- und Angelernte entwickelt und erprobt. Die entwickelten vier Leitfaeden koennen von anderen Unternehmen und betrieblichen Interessenvertretungen bei der beruflichen Weiterbildung in ihre jeweilige betriebliche Praxis umgesetzt werden.

Das Projekt WAP zielt darauf ab, den Zugang zur Weiterbildung fuer diejenigen Beschaeftigten zu verbessern, die vergleichsweise wenig daran teilnehmen. Die Zielgruppen der betrieblichen Weiterbildung waren insbesondere an- und ungelernte Beschaeftigte. Im Projekt wurde ein arbeitsorientiertes Lernkonzept entwickelt und mit den Beschaeftigten in den Betrieben umgesetzt.

Weitere Informationen zum Weiterbildungskonzept finden Sie auf der Seite Tipps und Hilfen / Berufliche Weiterbildung http://www.netzwerk-weiterbildung.info/tipps_wb.php .Dort koennen Sie die Leitfaeden als pdf-Datei herunterladen.

*******************************************************************
4. Termine
*******************************************************************
Jahresabschlussanalyse leicht gemacht - welche Zahlen zaehlen wirklich?

Wie ist eine Bilanz gegliedert? Was sagt die Bilanz aus? Fuer wen wird ueberhaupt ein Jahresabschluss erstellt? Was verraet uns die Gewinn- und Verlustrechnung ueber die tatsaechliche Ertragslage des Unternehmens? Ist der Anhang nur schmueckendes Beiwerk?

Zur Beantwortung dieser und anderer Fragen brauchen Sie kein betriebswirtschaftliches Studium. Die auf den ersten Blick komplizierte Aufstellung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung wird fuer Sie lesbar und leicht nachvollziehbar. Als weitere Orientierungspunkte dienen die Kennzahlen.


Der fachkundige Umgang mit Bilanzen und weiteren Daten aus der betrieblichen Rechnungslegung ist fuer Betriebsrats- und Wirtschaftsausschussmitglieder ohne gezielte Schulungen nicht zu realisieren.

Im Seminar sollen Betriebsratsmitglieder die Handhabung von Hilfsmittel einueben, mit denen sie die Informationen fuer die Betriebsratstaetigkeit aufarbeiten koennen. Zudem werden die Informations- und Mitwirkungsrechte des Betriebsrats in Betrieben mit und ohne Wirtsausschuessen behandelt.

Weitere Informationen zur Seminar finden Sie auf der Seite des Bundesfachbereichs
http://www.netzwerk-weiterbildung.info/termine_bufb.php .

*******************************************************************
5. Impressum
*******************************************************************
Herausgeber
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft.,Landesbezirk Niedersachsen Bremen
Projekt Netzwerk Weiterbildung
Brigitte Schuett
Landesfachbereichsleiterin
Bildung Wissenschaft Forschung
Goseriede 10
30159 Hannover

Redaktion: Peter Schulz-Oberschelp
mail to: mailto:mail@netzwerk-weiterbildung.info

*******************************************************************
6. .info netzwerk-weiterbildung abonnieren und kuendigen
*******************************************************************
Das .info netzwerk-weiterbildung ist ein kostenloser Service fuer die Beschaeftigten in der Fort- und Weiterbildungsbranche. Wenn sie in den Verteiler aufgenommen werden wollen oder wenn sie in Zukunft dieses Info nicht mehr zugeschickt bekommen wollen gehen sie bitte auf die Internet-Seite http://www.netzwerk-weiterbildung.info/newsletter.php3 oder schicken sie eine e-mail an mailto:info@netzwerk-weiterbildung.info


Schlagworte zu diesem Beitrag: Betriebliche Weiterbildung
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 14.04.2009