Förderung der beruflichen Weiterbildung

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Zuschüsse helfen Frauen bei Jobsuche

Vor allem Männer haben vom Aufschwung der vergangenen Monate profitiert. Während der Großteil vollzeitbeschäftigt ist, arbeiten viele Frauen in Minijobs und Teilzeit. Allerdings finden auch sie Vollzeitstellen, der Gender-Bericht der Regionaldirektion Baden-Württemberg zeigt: Eingliederungszuschüsse helfen.

Für Geringqualifizierte, Ältere und Langzeitarbeitslose bieten die Agenturen Arbeitgebern Zuschüsse zum Lohn an. Dieses Instrument wird für weibliche Beschäftigte leider noch zu wenig genutzt, obwohl 80,0 Prozent der Frauen, die gefördert wurden, auch sechs Monate nach Arbeitsaufnahme beschäftigt waren. „Eingliederungszuschüsse gehören zu den erfolgreichsten Arbeitsmarktinstrumenten“, sagte Ruth Weckenmann, Leiterin der Stabsstelle Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, in Stuttgart. Die Eingliederungsquote von Frauen liege sogar noch leicht über jener, der Männer (76,9 Prozent).

Der Gender-Bericht, den die Stabsstelle für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung erstellt hat, zeigt Entwicklungen im Südwesten: Während Frauen und Männer bis zum 24. Lebensjahr eine ähnliche Erwerbsbiografie haben, ändert sich dies mit Kindern sehr drastisch: Frauen versuchen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf über eine Reduzierung der Arbeitszeit zu erreichen, während bei Männern im Alter zwischen 25 und 45 Jahre der Anteil der Vollzeitbeschäftigten deutlich ansteigt. In dieser Phase bauen Männer ihre Qualifikation aus, Frauen hingegen schränken ihre Qualifikation und Berufstätigkeit ein. Laut Daten des Statistischen Landesamts vom Jahr 2007 sind 95 Prozent der Väter von unter 18-jährigen Kindern erwerbstätig, bei den Müttern sind es 68 Prozent. Diese arbeiten zu 77 Prozent in Teilzeit, Väter nur zu drei Prozent. Auch nach der Familienphase kehren die meisten Frauen nicht mehr auf eine Vollzeitstelle zurück.

Der Bericht zeigt, wie wichtig Qualifikation gerade für Frauen ist: In den vergangenen Jahren waren sie deutlich häufiger vom Abeitsplatzabbau im Geringqualifizierten-Sektor betroffen als Männer. Dagegen wuchs die Beschäftigung in Berufen für qualifizierte Tätigkeiten (mit Berufsausbildung oder Hochschulabschluss) bei Frauen wesentlich stärker als bei Männern. „Qualifizierte Frauen haben gute Chance auf dem Arbeitsmarkt“, sagte Ruth Weckenmann.

Insgesamt ist im Zeitraum von 1999 bis 2007 die Vollzeitbeschäftigung bei Frauen um 40.000 gesunken, bei Männern um 14.900. Selbst in Frauenbranchen wie Handel (minus 11.200), Kredit- und Versicherungsgewerbe (minus 7.300) sowie Erziehung und Unterricht (minus 4.200) ging die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zurück. Zwar haben zu dieser Zeit auch knapp 90.000 Männer ihre Vollzeitbeschäftigung im Produzierenden Gewerbe verloren, sie fanden aber gleichzeitig neue Stellen im Dienstleistungssektor (plus 75.000). Für Frauen entstanden hier nur 8.100 Vollzeitstellen. Allerdings hat die Teilzeitbeschäftigung im Dienstleistungssektor für Frauen stärker zugenommen (plus 103.400) als bei Männern (plus 27.000). Auf Wachstumskurs sind bei Frauen auch 400-Euro-Jobs: Im Jahr 2007 waren etwa 1,1 Millionen Menschen entweder im Nebenjob oder ausschließlich geringfügig beschäftigt, davon 682.000 Frauen. 2003 waren es noch 561.000 Frauen.


Quelle: Presseinformation der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit


Hier können sie den vollständigen Genderbericht Baden-Württemberg 2007/2008 als pdf-Datei herunterladen.

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 24.11.2008