Lebenslanges Lernen

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Süssmuth begrüßt Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung

Bundesregierung will mehr Menschen für Weiterbildungsmaßnahmen gewinnen

Qualifizierungsinitiative stärkt Bildungsauftrag der Volkshochschulen

Der Deutsche Volkshochschul-Verband e.V. (DVV) begrüßt den heute von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmenkatalog im Rahmen der Qualifizierungs-initiative. Der größte deutsche Weiterbildungsverband fordert Bund, Länder und Kommunen zum raschen, gemeinsamen Handeln auf.

"Jetzt ist die Chance da für eine breit angelegte Weiterbildungsstrategie im Lebenslauf", sagt Rita Süssmuth, Präsidentin des DVV. "Die Herausforderungen sind beschrieben, jetzt müssen Bund, Länder und Kommunen gemeinsam dafür sorgen, dass jeder Lernwillige Zugang zu Bildung und Weiterbildung hat - an jedem Ort und sein Leben lang", so Rita Süssmuth.

Die Bereitschaft zur Weiterbildung dürfe in keiner Bevölkerungsgruppe an finanziellen Barrieren scheitern. Das Ziel der Bundesregierung, die Weiterbildungsbeteiligung zu steigern, könne nur erreicht werden, wenn die geplante Weiterbildungsprämie zu einem umfassenden System der Bildungsförderung ausgebaut werde, insbesondere für Bildungsbenachteiligte. "Nach den sehr guten Erfahrungen mit den Integrationskursen für Zuwanderer ist es notwendig, dass Bund, Länder und Kommunen Alphabetisierungskurse und das Nachholen von Schulabschlüssen für Jeden wohnortnah ermöglichen", sagt Professor Süssmuth.

Die hohe Schulabbrecherquote von rund acht Prozent im Jahr 2006 zeige den Bedarf an nachschulischer Qualifizierung. Ein weiterer Beleg sei die steigende Nachfrage nach Hauptschulabschlusslehrgängen an den Volkshochschulen, so die Volkshochschulpräsidentin. "Wir haben deutlich mehr Bewerber als finanzierte Plätze".

Süssmuth kündigt der Bundesregierung Unterstützung in der Sicherung des Fachkräftebedarfs an. Für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben werde der Volkshochschul-Verband der Bundesregierung in den nächsten Wochen das abschlussorientierte Qualifizierungsprogramm "Fit für den Beruf" vorlegen. Das Programm richtet sich an Jugendliche im Übergang von der Schule in den Beruf und vermittelt praxisnah Wissen für den Ausbildungs- und Berufseinstieg. "Die Volkshochschulen verstehen sich als Motor für den beruflichen Erfolg", sagt Rita Süssmuth.

Die grundsätzlich zu begrüßende Sprachförderung von Kindern könne nur gelingen, wenn die Eltern mit einbezogen würden, sagt DVV-Präsidentin Rita Süssmuth. Volkshochschulen bieten daher besondere Weiterbildungsangebote für Eltern an, besonders für Mütter mit Migrationshintergrund - beispielsweise den Kurs "Mama lernt Deutsch". Allein in Berlin, wo 1980 der erste Mütterkurs mit Kinderbetreuung angeboten wurde, laufen im Jahr über 400 dieser Kurse mit rund 6.000 Belegungen. Rita Süssmuth: "Vorbehaltlich einer ausreichenden Finanzierung kann dieses bereits erfolgreich eingesetzte Programm in ganz Deutschland weiter ausgebaut werden."

Süssmuth appelliert an die Bundesregierung, den Schwerpunkt der berufsbezogenen Weiterbildung zu erweitern. Auch in der allgemeinen und politischen Weiterbildung bestehe in Deutschland zusätzlicher Bedarf, dessen Deckung über Fragen des wirtschaftlichen Wachstums und der Produktivität von Arbeitskräften hinaus die soziale Zukunftsfähigkeit absichere. "Ein solider Grundstock an Allgemeinbildung, Fremdsprachenkenntnissen und Schlüsselqualifikationen ist heute für den beruflichen Erfolg und die gesellschaftliche Teilhabe jedes Einzelnen unabdingbar."


Quelle: Pressmitteilung des
Deutscher Volkshochschul-Verband e.V. (DVV) vom 9.1.2008

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 15.01.2008