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Weiterbildungskonzept: Land investiert in die Weiterbildung

In einem Weiterbildungskonzept legt die Landesregierung ihre politischen Grundsatzpositionen und Förderschwerpunkte auf dem Gebiet der Weiterbildung für die nächsten Jahre fest. In den kommenden Jahren werden mindestens 24 Millionen Euro in die Weiterbildung investiert. "Nur durch lebenslange Weiterbildung kann die Beschäftigungs- und Innovationsfähigkeit der Menschen und Betriebe erhalten und soziale Teilhabe und Integration verbessert und weiterentwickelt werden. Es ist deshalb unser Ziel, die Menschen und Betriebe in die Weiterbildung zu bringen", erklärte Wirtschaftsminister Dietrich Austermann heute (9. Oktober) nachdem das Konzept im Kabinett vorgestellt wurde. Das Weiterbildungskonzept gibt außerdem einen Überblick über die Landesaktivitäten und skizziert die Entwicklungen auf europäischer Ebene und auf Bundesebene perspektivisch.

Die demographische Entwicklung der Gesellschaft und der Bedarf der Wirtschaft nach immer mehr höherwertigen Qualifikationen sorgen dafür, dass die Bedeutung von Weiterbildung wächst. Dem stehen allerdings bundesweit trotz des absehbaren Fachkräftebedarfs sinkende Teilnahmezahlen an Weiterbildungen gegenüber. "Der Abwärtstrend in Schleswig-Holstein ist zwar schwächer als im Bundesgebiet, dennoch müssen wir gegensteuern", erklärte Austermann. Die Landesregierung setze dabei auf die direkte Unterstützung der Zielgruppen und auf die Infrastruktur- und Innovationsförderung. Förderschwerpunkte sind:
  • Ausbau der Weiterbildung als vierte Säule im Bildungssystem durch Förderung der Weiterbildungsinfrastruktur, Förderung der Durchlässigkeit zwischen allen Bildungsebenen und der Gleichwertigkeit allgemeiner, akademischer und beruflicher Bildung, Förderung von Qualitätssicherung und -entwicklung.

  • Optimierung von Transparenz, Information und Beratung in der Weiterbildung zur Stärkung der Nachfrage und Bewusstseinsbildung zugunsten Lebenslangen Lernens.

  • Flächendeckende Grundversorgung mit beruflicher, allgemeiner und politischer Weiterbildung. Zu diesem Zweck werden Berufsbildungsstätten, Einrichtungen der Weiterbildung, Volkshochschulen, Bildungsstätten, Hochschulen, Abendgymnasien und berufsbildende Schulen gefördert.

  • Zielgruppenförderung als ergänzende Maßnahmen zugunsten der in der Weiterbildung unterrepräsentierten Bevölkerungsgruppen, wie beispielsweise Förderung gering Qualifizierter und Nachholen von Schul- und Berufsabschlüssen ("Zweite Chance"), Förderung der Weiterbildung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Unterstützung von innovativen Maßnahmen und wissenschaftlicher Weiterbildung.

  • Forderung und Förderung von Initiativen zur Stärkung Lebenslangen Lernens durch Unterstützung des Bundes bei Vorhaben der Weiterbildungsförderung und des Bildungssparens sowie flankierender Maßnahmen zur Förderung beruflicher Weiterbildung durch die Sozialpartner und die Bundesagentur für Arbeit.

"Wir wollen die Rahmenbedingungen der Weiterbildung nachhaltig sichern und bieten den Bürgerinnen und Bürgern und insbesondere den kleinen Unternehmen Unterstützung bei ihren Weiterbildungsbemühungen, erwarten aber auch ein verstärktes Engagement für die individuelle und die betriebliche Weiterbildung" betonte Austermann.


Millionen für die Weiterbildung

Als konkrete Förderbeispiele des Wirtschaftsministeriums, für die bis 2013 insgesamt 17,7 Millionen Euro aus dem Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein und bis 2009 insgesamt 6,5 Millionen Euro Landesmittel des Schleswig-Holstein Fonds eingeplant sind, nannte er
  • den ab 2007 verstärkten Ausbau der Weiterbildungsberatung durch das Netzwerk der Weiterbildungsverbünde, die flächendeckend und zielgerichtet für KMU ausgebaut werden,

  • die Förderung der beruflichen Weiterbildung von Beschäftigten in kleinen und mittleren Unternehmen bis zu 100% der Seminarkosten,

  • die Modernisierung der Berufsbildungsstätten,

  • die Entwicklung einer landesweiten, gleichzeitig regional nutzbaren und in die Metropolregion Hamburg sowie die Bundesebene vernetzte Weiterbildungsdatenbank zur Verbesserung der Transparenz des Weiterbildungsmarktes,

  • die gemeinsam mit der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur initiierte Qualifizierungsoffensive im Tourismus.

Daneben werden durch das Wirtschaftsministerium jährlich rund 4,7 Millionen Euro Landes- und Bundesmittel zur Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildungsförderung (AFBG; "Meister-BAFöG") vergeben.

Austermann wies darauf hin, dass die für nächstes Jahr angekündigten Vorhaben des Bundes - wie zum Beispiel die Initiative zum Weiterbildungssparen - maßgeblichen Einfluss auf die weiterbildungspolitischen Förderansätze des Landes haben werden. "Nach Etablierung der Bundesförderung werden wir die Landesposition vermutlich nachjustieren, etwa zur Frage ergänzender, insbesondere struktureller Förderung" kündigte der Minister an.

Das Weiterbildungskonzept der Landesregierung Schleswig-Holstein können Sie hier als pdf-Datei herunterladen.


Quelle: bildungsklick.de vom 9. Oktober 2007

Schlagworte zu diesem Beitrag: Meister-BAföG, Betriebliche Weiterbildung
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 14.04.2009