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Weiterbildung in NRW nicht kaputt sparen! - Es gibt noch Hoffnung!

Mehr als 60 Beschäftigte und Honorarkräfte von Einrichtungen der Weiterbildung sowie Teamende in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit haben sich am 19.10.06 auf einer ver.di-Veranstaltung in Düsseldorf gegen die geplanten Mittelkürzungen für die Weiterbildung in NRW im Jahr 2007 ausgesprochen. Monika Schwarz, stellvertretende Landesbezirksleiterin von ver.di NRW, warnte vor einem systematischen Kaputtsparen der Weiterbildung. Weitere 18 Mio. EUR weniger Landesmittel bedeuten, dass den Bildungseinrichtungen seit 2003 eine Kürzung von 42 Mio. EUR oder 35 % zugemutet wurde. Ihr Appell an die anwesenden Landtagsabgeordneten: „Helfen Sie den Einrichtungen, ihren wichtigen Bildungsauftrag zu erfüllen! Setzen Sie sich mit uns für vertretbare Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte ein!“

Wie ernst die Lage ist, zeigte die Leiterin der VHS Leverkusen, Annette Lorey, am Beispiel ihrer Einrichtung: „Bildungsangebot ausgedünnt, Teilnehmerentgelte erhöht, Beschäftigte und Honorare abgebaut.“ Auch die Stadt Leverkusen kann die fehlenden Landesmittel nicht mehr kompensieren. „Bei einer weiteren Kürzung unserer Substanz sind unsere Kreativität und unsere Wirtschaftlichkeitsreserven am Ende.“

Die bildungspolitischen Sprecherinnen der Landtagsfraktionen von SPD, Ute Schäfer, und Bündnis 90/Die Grünen, Sigrid Beer, sehen in weiteren Kürzungen keine Antwort auf die zunehmende Bildungsarmut. Ute Schäfer sieht vor allem die Gefahr einer Spaltung der Gesellschaft an vielen Stellen und machte hierfür die Landesregierung von CDU und FDP verantwortlich. Sigrid Beer forderte die Abgeordneten der CDU auf, sich nicht weiter von der FDP das Prinzip „Privat vor Staat“ aufdrücken zu lassen.

Für die CDU-Landtagsfraktion wies ihr bildungspolitischer Sprecher Klaus Kaiser auf die angespannte Situation des Landeshaushalts hin. Dass nur 3 % der Menschen mit einem Schulabschluss an der Weiterbildung teilnehmen, sieht er als Auftrag: „In den nächsten Tagen finden weitere Gespräche zum Landeshaushalt 2007 statt. Sie können davon ausgehen, dass ich mich dafür einsetze, realisierbare Korrekturen vorzunehmen. In 14 Tagen werden wir klarer sehen.“

Quelle: ver.di Landesbezirk NRW, Meldung vom 23.10.2006

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 23.10.2006